Man kann alles erzählen, nur nicht sein wirkliches Leben.

— Max Frisch

Das alles wäre mit einem einzigen Satz gesagt, wie alles mit einem einzigen Satz gesagt ist, aber niemand vermag alles mit einem einzigen Satz zu sagen.

— Thomas Bernhard

Wir rissen uns Wunden, weil wir verschiedene Menschen waren, die auf den Brücken der Worte nicht zueinander kommen.

— Hans Henny Jahnn

Ich sage Dir: Steh auf und geh! Es ist Dir kein Knochen gebrochen

— Ingeborg Bachmann

Nachdem der anästhesierende Einfluß der Gewohnheit aufgehört hatte, begann ich zu denken, zu fühlen -beides traurige Dinge.

— Marcel Proust

Wenn Zweifel nah beim Herzen wohnt, das muß der Seele sauer werden.

— Wolfram von Eschenbach

Statt mein Bestes zu tun, habe ich mit mir selbst gekämpft. Als ob ich das Wichtige wäre.

— Hans Henny Jahnn

Der haßt, ist fremder, als der gehaßt wird und die Fremdesten sind die sich am meisten zu Hause fühlen.

— Ilse Aichinger

Ich kenne meine Verwirrung; aber ich schreibe doch.

— Hans Henny Jahnn

Irgendwie wußte ich: Wenn ich es nicht schaffen sollte, Bücher zu schreiben und davon zu leben, dann wäre mein Leben verkackt.

— Sybille Berg

… erschrak über den späten Verdacht, dass nicht so sehr der Tod, vielmehr das Leben keine Grenzen kennt.

— Gabriel Garcia Marquez

… und was noch schlimmer wäre, ein Dichter zu werden, was, wie die Leute sagen, eine unheilbare und ansteckende Krankheit sein soll.

— Cervantes

“Heim kommt man nie”, sagte sie freundlich. “Aber wo befreundete Wege sich kreuzen sieht die Welt für eine Stunde wie Heimat aus.”

— Hermann Hesse

Wir schlafen ja, sind Schläfer, aus Furcht, uns und unsere Welt wahrnehmen zu müssen.

— Ingeborg Bachmann

Ich bin das, was ich scheine, und scheine das nicht, was ich bin, mir selbst ein unerklärlich Rätsel, bin ich entzweit mit meinem Ich.

— E.T.A. Hoffmann

Jeder Mensch erfindet früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält.

— Max Frisch

Man hat soviele Ichs in sich, soviele Figuren, es ist das große Welttheater, jedes Leben.

— George Tabori

Ein Langweiler ist ein Mensch, der redet, wenn du wünschst, dass er zuhört.

— Ambrose Bierce

Ich war elf und später wurde ich sechzehn. Verdienste erwarb ich mir keine, aber das waren die wunderbaren Jahre.

— Reiner Kunze

Gott gibt die Nüsse, aber er beisst sie nicht auf.

— Johann Wolfgang Goethe

Nicht nach fernen, unbekannten Seligkeiten und Segnungen und Begnadigungen ausschauen, sondern so leben, dass wir nochmals leben wollen und in Ewigkeit so leben wollen.

— Friedrich Nietzsche

Auch Glück und Unglück beruhen auf Handlung, und das Lebensziel ist eine Art Handlung, keine bestimmte Beschaffenheit. Die Menschen haben wegen ihres Charakters eine bestimmte Beschaffenheit und infolge ihrer Handlungen sind sie glücklich oder nicht.

— Aristoteles

Ich bin nicht sicher, ob die Kunst eine andere Funktion haben kann als die, das eigene Leben zu erleichtern.

— Biljana Srbljanović

Ich nenne Schönheit das Gelungene. Es gibt Menschen, Orte, Projekte, Bilder, Musiken, Gesten, die unserer inneren Melodie entsprechen, dort erleben wir so etwas wie Heimat. Das empfinde ich als Heimat.

— André Heller

Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.

— Theodor W. Adorno

Poetry is a sort of homecoming.

— Paul Celan

Der wahre Beruf des Menschen ist, zu sich selbst zu kommen.

— Hermann Hesse

Das eigene Glück und die dazugehörigen Menschen muss man jeden Tag erneut schaffen. Nur dann kann man seinen Träumen nachjagen, ohne von ihnen gejagt zu werden!

— Franz Kafka